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IT Studium - Zeitverschwendung oder Notwendigkeit?

Eines ist klar: Arzt, Anwalt oder Professor wird man nicht einfach so. Dahinter stecken Jahre Unibank drücken, ein großer Haufen Disziplin und vor allem ein Abschluss. Deutschland ist zwar mit einer der Spitzenreiter, was die Anzahl der Studienanfänger betrifft, einer Studie der DZHW (Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung) nach, brechen jedoch 29% aller Bachelorstudenten ihr Studium vorzeitig ab. Gründe dafür sind zum Beispiel schlechte Studienleistungen- und bedingungen oder andere, interne Einflussfaktoren. Scheinbar wird leider selbst heute noch vielzählig studiert, weil es die logische Konsequenz nach dem Abi zu sein scheint. Einfach ausgedrückt: Es ist ein gesellschaftlicher Zwang.

 

 

Obwohl, wie bereits erwähnt, es in einigen Bereichen einfach unabdingbar ist, einen Hochschulabschluss zu haben, trifft das auf Tech einfach nicht zu.

 

 

 

Image Credit: imgflip.com

 

 

 

Namen wie Bill Gates, Steve Jobs und Mark Zuckerberg sollten bei dir Glocken läuten lassen. Drei, sehr erfolgreiche Männer und keiner von ihnen hat einen Hochschulabschluss in der Tasche. Überrascht? Wir nicht. Klar, als Netzwerkarchitekt könnte es ohne Informatik o.ä. schwierig werden, aber in vielen anderen Tech-Jobs ist ein Abschluss ein schöner Zusatz, aber keine Notwendigkeit. So wie eine zusätzliche Sprache zu sprechen oder Freiwilligendienst geleistet zu haben. Es ist eigentlich ganz klar: Ein Abschluss macht nicht automatisch einen Traum-Arbeitnehmer aus dir.

 

Wieso?

 

 

 

Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung  

 

Und nochmal: Erfahrung. Genau das ist es, worauf Arbeitgeber am meisten achten. Es ist wichtig, dass du nicht nur große Reden schwingen kannst, sondern auch was vorzulegen hast. Erfahrungen kommen, so wie die Brötchen bei meinem Lieblingsbiobäcker um die Ecke, in verschiedenen Formen. Sei es eine App, die du entwickelt hast, andere Projekte oder ein früherer Job. Kannst du in einer Interviewsituation mit praktischen Skills glänzen, bist du schon so gut wie drin!

 

 

 

Theorie lenkt ab

 

 

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Aus vielen Informatikern wird statt einem Entwickler ein Mathematiker gemacht. Ihnen ist es wichtiger, zu beweisen, dass sein Code richtig ist, als Code abzuliefern, der funktioniert. Zudem gibt es oftmals eine unerklärliche Besessenheit mit Programmiersprachen in Unis, die am Ende nur für Verwirrung sorgen. (Ich meine wer zum Teufel braucht CLU??) Fängt einer an, mit einem Feature herumzuspielen und fügt es der Codebase hinzu, müssen gezwungenermaßen alle im Team diese Sprache lernen. Und das kann in unserer schnelllebigen Arbeitswelt Zeit kosten und somit Geld.

 

 

Andere Programmiersprachen wie React und Docker, die nach dem Dice Report 2017 zu den am schnellsten wachsenden Tech-Skills gehören, werden an vielen Unis wahrscheinlich gar nicht gelehrt. Diese musst du dir dann außerhalb der Vorlesungen beibringen oder einen Micro-Kurs besuchen, was wiederum, bei einem eh schon forderndem Studium, nicht leicht ist.

 

 

 

Schnelllebigkeit  

 

 

Erfolg in der Tech-Industrie verlangt von dir jederzeit, immerzu up-to-date zu sein. Selbst mit einem Informatik Abschluss, kannst du dich nicht auf die faule Haut legen und dich darauf ausruhen. Die Basics kannst du dir in nur ein paar Monaten in zahlreichen Online-Kursen aneignen und sofort in die Arbeitswelt einsteigen und praktische Erfahrungen sammeln anstatt einen Haufen Theorie-Gedöns zu lernen, den du wahrscheinlich bis zum Abschluss schon vergessen hast. Und vergiss nicht: There’s no shame in the Google-Game. Egal, welche Frage du hast, sie wurden wahrscheinlich schon mehrfach von anderen gestellt, die in der gleichen Situation waren. Hast du die nötige Motivation, kannst du dir deinen eigenen DIY Abschluss zusammenbasteln.

 

 

“Aber was, wenn ich schon einen Abschluss habe?”

 

 

 

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Keine Sorge. Du musst deinen Abschluss nicht in deiner Bewerbung verbergen. Aber in der heutigen Zeit verlangen Arbeitgeber einfach mehr als das. Kritisches Denken und Probleme lösen zu können sind wahres Gold wert. Es werden Leute gesucht, die mit einem anderen Blickwinkel auf ein Problem zugehen, die neue Impulse bringen. Wie Steve Jobs einmal so schön sagte: “Es ist in der DNA von Apple, dass Technologie allein nicht ausreicht. Es ist eine Technologie, die mit Geisteswissenschaften verheiratet ist und die Ergebnisse liefert, die unser Herz zum Singen bringen.”. Also auch als Quereinsteiger oder mit weit übergreifenden Erfahrungen kannst du deinen Traumjob bekommen.

 

 

Zusammengefasst: Solange du deine Fähigkeiten erfolgreich unter Beweis stellst und mit Joberfahrungen glänzen kannst, stehen dir alle Türen offen - auch ohne Hochschulabschluss. Solltest du aber doch den Drang verspüren, die Schulbank zu drücken, und dich nach direktem Kontakt zu Kommilitonen sehnen, könnte eine Duale Ausbildung genau das Richtige für dich sein. Ein IT Studium passt nur für diejenigen, die mit großen Mengen Lehrstoff umgehen können, ein großes Interesse an Grundlagenwissen haben und sich bereits neben der Uni dazu motivieren können, sich zu spezialisieren.

 

 

 

Wie sieht’s aus? Uni, Ausbildung oder doch DIY-Studium?




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